Der Schritt vom kleinen, geborgenen Raum hinaus in das Entdecken, Erleben und Erfahren der Welt.
Der Entdeckungsradius wird grösser. Das Bedürfnis unterwegs zu sein, sich von anderen inspirieren zu lassen und im Austausch mit Menschen zu sein, wächst. Zugleich mit dem wachsenden Bewusstsein für das «wir» wächst das Gefühl für «wer bin ich?» und «was will ich?».
Dieser Prozess bringt Herausforderungen mit sich. Die Kinder brauchen jetzt eine offene und wertfreie Begleitung, welche ihnen Sicherheit schenkt, damit sie ihr Erleben, ihre eigene Wahrheit und Wahrnehmung äussern können.
Das Interesse an den grossen Zusammenhängen, an Fakten, Zahlen und an der Welt um sie herum verstärkt sich. Die grossen Themen der Erde, des Himmels, der Entstehungsgeschichten, der Evolution, anderer Länder und Kulturen, Erfindungen, Technik und der Natur ziehen die Kinder in ihren Bann.
Durch lebensnahe Themen erfahren und erleben die Kinder warum wir die Fähigkeiten zu lesen, zu schreiben und zu rechnen konkret brauchen. Diese Kulturtechniken schenken uns Unabhängigkeit und Selbständigkeit, was ein Grundbedürfnis des Menschen ist.
Durch die wachsende Orientierung in der Zeit können sie sich zunehmend selber organisieren. Sie beginnen Pläne zu schmieden und diese umzusetzen. Gleichzeitig erfolgt das Lernen in dieser Phase prozessorientiert, entdeckend, forschend und handelnd. Im natürlichen Entwicklungsprozess gewinnt zielorientiertes Lernen erst in den Jugendjahren an Bedeutung.
Körperliche Betätigungen, Mitarbeit, etwas Erschaffen, Bauen, Anpacken, die Arbeitswelt entdecken und Verantwortung übernehmen – dies nährt die Kinder und eröffnet neue Horizonte. Sie sind am «echten» Leben interessiert und wollen wissen wie das Leben «funktioniert». Daraus wachsen die Freude und das Interesse, in Ruhe und in der vorbereiteten Umgebung die dahinter stehenden Fähigkeiten zu festigen oder zu verknüpfen.