Sekundarstufe

Die Jugendjahre an der Sekundarstufe

Die Jugendjahre sind eine Zeit des Aufbruchs, des Umbruchs und der Suche nach dem eigenen Weg.

Der innere Drang nach Autonomie, Freiheit und Selbstverwirklichung ist eine treibende Kraft, welche in dieser Lebensphase stark wirkt. Die Fähigkeit und das Bedürfnis nach kritischem und reflektiertem Denken und Handeln entfaltet sich in dieser Zeit besonders. Es ist für die jungen Menschen jetzt wichtig, in Resonanz mit der Gemeinschaft zu treten, ihre Stimme einzubringen. Sie wollen Verantwortung für sich selbst und für die Mitwelt übernehmen.

Sie brauchen eine Umgebung, in welcher sie mit ihren Bedürfnissen und mit ihrer Stimme Raum haben, als Mensch bedingungslos angenommen und in ihrem Verhalten reflektiert werden. Sie brauchen praktische Erfahrungen, an welchen sie wachsen können und eine Gemeinschaft, welche sie in diesen Herausforderungen begleitet und trägt. Die Jugendlichen wollen Mitgestalter*innen dieser Welt sein.
Der vielschichtige Wandel in diesen Jahren auf emotionaler, körperlicher und geistiger Ebene und die innere Neuausrichtung und Neuordnung brauchen Raum und Zeit.

Können die Jugendlichen diesen inneren Prozess in feiner Verbindung zu sich und haltgebender erwartungs- und druckfreier Begleitung durchleben, zeigt sich, dass sie danach gestärkt, geklärt und authentisch wieder nach Aussen treten. Jetzt treten die neu entwickelten Bedürfnisse hervor, sich zielgerichtet und strukturiert Wissen anzueignen, in der Gesellschaft tätig zu werden und sich kritisch mit ihr auseinanderzusetzen.

Durch die wachsende Selbstverantwortung wird das Thema Selbstwirksamkeit zentral für die Jugendlichen. Mit dem Erproben und Reflektieren verschiedener Werkzeuge zur Selbstorganisation finden sie heraus, welche Wege und Methoden für sie passen, um für sich den Fokus zu schaffen und die Struktur zu geben, welche es braucht, um ihre Ziele zu erreichen.

An der Sekundarstufe übernehmen die Jugendlichen immer mehr Verantwortung für die Gemeinschaft: unter anderem beim Einkaufen, Menüs planen, Kochen, Putzen, Organisieren von fliegenden Klassenzimmern und Lagern, sowie gegenüber den jüngeren Kindern.

Um ihren Lernhorizont zu erweitern und die Selbständigkeit weiter zu fördern, organisieren sich die Jugendlichen einen Tag pro Woche selber – mit Praktika, Lernen und wirken zu Hause, Bewegung, Kursen und einer Vielzahl an Angeboten rund um den Lebenslernort.

Eine Auswahl der Projekte und Themengebiete, mit welchen sich die Jugendlichen beschäftigt haben, dokumentieren sie in ihrem selbstgestalteten Portfolio. Mit dem Portfolio können sie sich für Lehrstellen, Anstellungen oder weiterführende Schulen bewerben.