Lernortkonzept

Jeder Mensch ist einzigartig. Er hat das Recht, sich selbst zu sein und seine Individualität zu entfalten. Verbundenheit mit seinem Innersten ermöglicht es, verbunden mit dem grossen Ganzen zu sein. Je feiner und klarer man seine persönliche Wahrheit lebt  – nicht die Wahrheit des Kopfes, sondern die Herzenswahrheit – desto freier und wertschätzender kann man anderen Menschen mit ihren eigenen Wahrheiten begegnen.

Freie Wahl

Die freie Wahl der Arbeit, des Themas, des Ortes, des Partners, des Zeitpunktes und der Dauer ist ein Eckpfeiler des Lernens am Lebenslernort. Der Umgang mit dieser Freiheit ist eine Kunst und kann – besonders wenn man sie sich noch nicht gewohnt ist – herausfordernd sein. 
Wir begleiten und bestärken die jungen Menschen darin, immer differenzierter auf die inneren Impulse zu hören und diesen zu folgen. Wir begleiten sie dabei, ihr Unterscheidungsvermögen zu schärfen und bei sich selber hinzuschauen: Ist es Bequemlichkeit, Lust und Laune, Gewohnheit, Prägung oder ein echtes inneres Bedürfnis/Interesse?

Vorbereitete Umgebung

Die vorbereitete Umgebung ist so gestaltet, dass die Kinder und Jugendlichen sich möglichst selbständig mit den Lerninhalten auseinandersetzen können. Die Materialien haben Aufforderungscharakter, schaffen einen Anreiz, um mit ihnen zu arbeiten. Sie bietet die Möglichkeit des aktiven, fächerübergreifenden, ganzheitlichen Lernens und Entfaltens.

Der Lebenslernort ist frei von Noten, Prüfungen, Bewertungen und Zeugnissen.

Unsere Begleitung

Lernen findet überall und immer statt. Der Lernort kann überall sein, auch zu Hause.

Kinder leben im «Hier-und-Jetzt» und brauchen Fragen, Herausforderungen und Problemstellungen aus ihrem Lebensalltag, die ihr Interesse für die Welt nähren. Sie erschliessen sich die Welt in der vielfältigen, natürlichen, spielerischen Auseinandersetzung mit ihrem Leben.

Aktuelle Ereignisse, spontane Ideen, gemeinsam geplante Projekte, persönliche Geschichten, gemeinsame Gespräche, Erfahrungen und Unternehmungen laden ein zum lebensnahen, entdeckenden und experimentierfreudigen Lernen.

Die Beziehung zwischen den Begleitenden und dem Kind ist die Grundlage für ein Wachsen und Lernen in Verbundenheit und Kohärenz mit sich selbst. Zuhören, dabei sein, Mitgefühl leben, Anteil nehmen an den Herausforderungen der Kinder, beratend und präsent da zu sein, dies ist die tragende Basis für eine wachsende Beziehung – für ein Begegnen im Hier und Jetzt.

Lernen am Lebenslernort

Die Kinder und Jugendlichen können sich am Lebenslernort nach ihrem ureigenen Lernplan entfalten.

Maria Montessoris Grundgedanken, Haltungen und Materialien sind ein integraler und lebendiger Bestandteil unseres Lernorts, auf allen Stufen.

Vertrauen, Raum, Zeit, Geduld und eine wertschätzende, aufrichtige, sowie verlässliche Begleitung frei von Erwartungen sind die Schlüssel für eine natürliche Entwicklung und ein freudiges und druckfreies Lernen.

"Am Lebenslernort steht die individuelle Entwicklung der Lernenden im Mittelpunkt. Durch die notenfreie Beurteilung wird die Freude am Lernen gefördert und die intrinsische Motivation gestärkt. Diese ermöglicht es den Lernenden, sich ohne Druck von Noten zu entfalten und ihre persönlichen Lernziele zu erreichen."

- Prof. Dr. Markus Roos Dozent für Erziehung- und Sozialwissenschaften, Primarlehrer

"Bildung ist nicht das, was uns andere vermitteln – sie ist der Prozess, den wir selbst gestalten. Wir können ausgebildet werden, aber sich zu bilden, ist eine persönliche, innere Reise, die jeder nur für sich selbst gehen kann. Eine Ausbildung vermittelt Fähigkeiten, um etwas zu können, doch wahre Bildung strebt nach mehr: nach einer Haltung, die uns offen, neugierig und lernbereit hält. Sie ist ein fortwährender Prozess des Werdens – nicht des Ankommens. Es gibt kaum etwas Schöneres, als diesen Bildungsweg gemeinsam zu gehen – besonders in einer Institution, die Bildung nicht nur fördert, sondern als eine Entdeckergemeinschaft lebt. Hier finden junge und ältere Menschen zusammen, um sich gegenseitig zu bereichern. Bildung wird nicht nur vermittelt, sondern gemeinsam gestaltet. Der fortwährende Prozess des Werdens, des Entdeckens und des Austauschs macht diese Reise zu etwas ganz Besonderem. Denn das wahre Lernen passiert nicht allein – es passiert zusammen."

- Reto Bieri, Musiker und Intendant, Professor für Kammermusik an der Hochschule für Musik und Theater München

"Bildung ist nicht das, was uns andere vermitteln – sie ist der Prozess, den wir selbst gestalten. Wir können ausgebildet werden, aber sich zu bilden, ist eine persönliche, innere Reise, die jeder nur für sich selbst gehen kann. Eine Ausbildung vermittelt Fähigkeiten, um etwas zu können, doch wahre Bildung strebt nach mehr: nach einer Haltung, die uns offen, neugierig und lernbereit hält. Sie ist ein fortwährender Prozess des Werdens – nicht des Ankommens. Es gibt kaum etwas Schöneres, als diesen Bildungsweg gemeinsam zu gehen – besonders in einer Institution, die Bildung nicht nur fördert, sondern als eine Entdeckergemeinschaft lebt. Hier finden junge und ältere Menschen zusammen, um sich gegenseitig zu bereichern. Bildung wird nicht nur vermittelt, sondern gemeinsam gestaltet. Der fortwährende Prozess des Werdens, des Entdeckens und des Austauschs macht diese Reise zu etwas ganz Besonderem. Denn das wahre Lernen passiert nicht allein – es passiert zusammen."

- Reto Bieri, Musiker und Intendant, Professor für Kammermusik an der Hochschule für Musik und Theater München